Rechtschreibung - alt und neu

Wenn wir uns das Wort Rechtschreibung genauer ansehen, so steckt darin "richtig schreiben" — an sich nichts Verwerfliches. Jedoch steckt hier der Teufel im Detail, nämlich in der Umstellung von alter Rechtschreibung auf die — vielfach in Frage gestellte, verhasste, boykottierte, geduldete — neue Rechtschreibung.

Hier ein kurzer Überblick über die reformierten Bereiche:

  • Anwendung von ss und ß — diese Änderungen sind verpflichtend
  • Zusammentreffen von 3 gleichen Buchstaben — diese Änderungen sind verpflichtend
  • Änderungen bei einzelnen Wörtern und Wortstämmen — diese Änderungen sind großteils verpflichtend
  • Getrennt- und Zusammenschreibung — diese Änderungen sind teils verpflichtend, teils freigestellt (Wahlmöglichkeiten)
  • Groß- und Kleinschreibung — diese Änderungen sind größtenteils verpflichtend
  • Fremdwortschreibung - die Änderungen sind bei englischen Fremdwörtern verpflichtend, sonst freigestellt (Wahlmöglichkeiten)
  • Worttrennungen am Zeilenende — diese Änderungen sind teils verpflichtend, teils freigestellt (Wahlmöglichkeiten)
  • Zeichensetzung — diese Änderungen sind großteils verpflichtend, zum Teil auch freigestellt (Wahlmöglichkeiten)


Die ersten drei Punkte sind uneingeschränkt in Kraft, die restlichen Punkte wurden bei den Reformdurchgängen 2004 und 2006 nochmals geändert, daher gab es für diese Punkte in den Schulen eine mehrjährige "Schonfrist".

Entwarnung: Für den Bereich der Businesskorrespondenz sind 70 % der Änderungen nicht relevant, 30 % können wir ganz leicht umlernen.

Ein Tipp: Die Grüße und die Straße schreibt man weiter mit ß, diese beiden Wörter sind von der Reform nie betroffen gewesen, auch wenn viele meinen, dass es kein ß mehr gibt. Wenn Sie Schweizer sind, dann haben Sie allerdings recht. Die Schweiz hat sich im Reformprozess ihr Autonomie bewahrt, es gibt in der Schweiz tatsächlich kein ß im Schriftverkehr.

Seit 1996 "wirkt" nun schon die Rechtschreibreform. 2004 und 2006 gab es dann noch Reformen zur Reform, kaum jemand hat den Durchblick und viele, die glauben, dass sie die neue Rechtschreibung anwenden, kennen sich überhaupt nicht aus. Achtung: Aus Zeitungen kann man die neue Rechtschreibung NICHT lernen — dort ist angesichts der vielen Einsparungen auch das Endlektorat dem Rotstift zum Opfer gefallen und die Texte werden digital gesetzt, wie sie vom einzelnen Redakteur kommen.

Wenn dieses Thema für Sie interessant ist und Sie sich auf einen wirklich aktuellen Stand bringen möchten, dann gibt es nur eine Adresse - das Österreichische Normungsinstitut in Wien (kurz: ÖNORM).

Kontakt

Mag. Tina Tomasch
arco Entwicklungsberatung und Projektmanagement e.U.
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